FC GEBESEE 1921 e. V.
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Alle Neune für Socke

Michael Schmidt, 14.01.2008

Alle Neune für Socke

Gebesees Trainer Sven Fröbe hatte darauf wetten wollen. Rund anderthalb Jahre nach dem 0:10 im ersten Aufeinandertreffen mit dem Erfurter Regionalliga-Team blieb der Landesklässler diesmal von einer zweistelligen Niederlage verschont.

GEBESEE. "Ich hab´s doch gesagt", konnte Fröbe mit dem gestrigen 0:9 sehr gut leben. Doch nicht nur Gebesees Coach hatte allen Grund zur Freude. Steve Voigt strahlte ebenso. Und das nicht nur, weil sich das für ihn eingerichtete Spendenkonto durch das Benefizspiel weiter füllte. Eigens für die Partie von seinen Freunden aus der Reha-Klinik in Bad Tennstedt abgeholt, hatte er im Rollstuhl fest die Daumen gedrückt, dass seine ehemaligen Mitstreiter unter zehn Gegentoren bleiben. Mit seinem Tipp des 0:9 lag der 26-Jährige, der vor fünf Monaten während einer gemeinsamen Fahrradtour bei einem Unfall schwer verletzt worden war, obendrein goldrichtig.

Nach den ersten 45 Minuten hatte er aber Schlimmes befürchten müssen. Die Rot-Weißen brauchten zwar ein kurze Anlaufzeit. Doch dann ging´s Schlag auf Schlag. Erst Schröder (8.), dann zweimal Jabiri (16., 17.) Schnetzler (23.), wieder Jabiri (26.), Cornelius (27.) und der aktive Wolf (34.) sorgten für den 0:7-Pausenstand. In der Folge ließen es die Gäste jedoch ruhiger angehen und mit den Toren des eingewechselten Ströhl (56.) und des Neuzugangs Laumann (60.) schließlich bewenden. Nach dem Motto: Alle Neune für Socke, wie Steve Voigt von seinen Kumpels gerufen wird. Lieber wäre es ihm allerdings, hätte nicht er richtig getippt, sondern behielten die Ärzte Recht. Sie machen dem 26-Jährigen Mut, dass er seinen linken Arm irgendwann wieder bewegen und auf beiden Füßen stehen kann.

Um ihm auf diesem wohl noch langen Weg zu helfen, haben seine ehemaligen Mitspieler und Freunde unter anderem auch das gestrige Spiel organisiert und konnten sich über die Einnahmen von 420 Besuchern freuen. Die Stadtwerke, die als Rot-Weiß-Sponsor im Rahmen der Gemeinschaftsaktion "Heimvorteil" maßgeblich am Zustandekommen der Freundschaftspartie beteiligt waren, legten nochmals 200 Euro drauf. Auch der FC Rot-Weiß, für den Socke einst aktiv war, bevor ein Herzschrittmacher seiner Fußballlaufbahn ein Ende bereitete, reihte sich in den Reigen der zusätzlichen Spender ein. Matthias Holst übergab ihm zudem ein von allen Rot-Weißen signiertes Trikot.

"Das ist der Wahnsinn", meinte Voigts Mutter Romy sichtlich beeindruckt von dem, was Sockes Freunde inzwischen alles in die Wege geleitet haben.

Wie viel Geld sie mittlerweile gesammelt haben, möchte Voigt momentan gar nicht wissen. "Es hat alles gepasst", freute er sich über einen "rundum schönen Tag" - mit Sonnenschein und einem erwartet torreichen Spiel.

"Der Zweck ist erfüllt", war Co.-Trainer Heiko Nowak mit dem Ausgang zufrieden. Die Gebeseer um ihren Trainer sowieso. Mit dem Wissen, dass das Ergebnis an sich nebensächlich ist.

13.01.2008 Von Steffen ESS

Quelle:TA, Lokalteil Erfurt, 14.01.2008