Nach überzeugender Rückrunde Pokalsieg knapp verpasst

Michael Schmidt, 31.05.2011

Es ist schon ein deutlicher Unterschied, ob man in der Stadtklasse Erfurt oder in der Kreisklasse Sömmerda spielt. So gesehen war das zweite Jahr C-Junioren Neuland und Herausforderung zugleich. In der Hinrunde merkte man den Jungs um Kapitän Lukas Werner die Probleme deutlich an. In Erfurt ist die Leistungsdichte größer, es wird schneller, ballsicherer und robuster gespielt. So musste man gegen die Spitzenmannschaften zum Teil klare Niederlagen einstecken. Einzig gegen den späteren Staffelsieger wusste man phasenweise zu überzeugen und gab sich nur knapp geschlagen. Immer wieder zeigte sich die fehlende Konstanz über ein ganzes Spiel. Häufig brauchten viele Spieler eine ganze Halbzeit, um in die Partie zu kommen. Zum anderen war die Spielerdecke sehr gering, so dass die D-Juniorenspieler häufig aushelfen mussten. Klare Defizite gab es im Defensivverhalten der Mannschaft. Oft wurde nicht resolut genug geklärt, Bälle wieder gefährlich gemacht, Zuordnungen nicht eingehalten. Die Verunsicherung war deutlich zu spüren. Einigen Spielern mangelte es an Selbstvertrauen.

Es spricht aber für die Mannschaft, dass sie sich immer als solche präsentiert hat. Mit Platz 4 in der Rückrunde konnte die Mannschaft mehr Selbstvertrauen und Moral nachweisen. Einzig gegen die Nordler und die Empor-Elf gab es noch Niederlagen. Den späteren Staffelsieger aus Stotternheim schlug man klar mit 4:0. Das 2:2 gegen Borntal war für den Tabellenzweiten schmeichelhaft und gegen die spielstarken Sömmerdaer wandelte man einen 0:2-Rückstand noch in einen Sieg um. Gerade dieses Spiel zeigte, wie sehr sich Fußball auch im Kopf abspielt. Erst recht im Nachwuchs. Eine Situation genügte, den Spielverlauf entscheidend zu verändern, den unbedingten Siegeswillen herauf zu beschwören. Plötzlich kann jeder 20% mehr leisten, geht energischer in die Zweikämpfe und läuft auch mal Wege umsonst.

Den Schwung aus der Rückrunde wollte die Mannschaft dann auch ins Pokalturnier mitnehmen. Die ersten zwei Spiele gegen Großrudestedt (4:0) und Leubingen (2:0) gewann man souverän. Wie erwartet kam der Endspielgegner aus Sömmerda. Ein Unentschieden hätte bereits genügt. Doch die Angst vor einem möglichen Triumph lähmte einige Spieler, so dass die Geschlossenheit fehlte. Nach der 0:1-Niederlage blieb wieder nur der undankbare Vizetitel.

An dieser Stelle möchte ich den veranstalteten Pokalmodus kritisieren. Bei 4 Mannschaften im Kreis wären zwei Halbfinals und ein Finale zeitlich machbar gewesen. Ich erinnere den KFA daran, dass im Jahr zuvor der Pokal sogar mit Hin- und Rückspiel ausgetragen wurde. Zumal die Saison seit Mitte Mai beendet ist. Hier hat man sich um die Organisation wenig Gedanken gemacht.

Alles in allem muss man der Mannschaft eine klare Leistungssteigerung im Verlauf der Saison attestieren. Eine Weiterentwicklung ist zu erkennen, bei dem einen mehr, bei dem anderen etwas weniger. Wichtig war, dass alle 13 noch verbliebenen Spieler zur Mannschaft gestanden haben. Erwähnen möchte ich hier Eric Schwarz, der uns als etatmäßiger Torhüter fast über die komplette Saison als Feldspieler unterstützt hat. Danke auch an die Spieler der D-Junioren für das Aushelfen. Ich denke, ihr habt für eure erste Großfeldsaison bereits einige Erfahrungen sammeln können. Für die erste Saison bei den B-Junioren ist das oberste Ziel die individuelle und mannschaftliche Weiterentwicklung. Vielleicht wird es ja dann mal etwas mit einem Titel.

Etwas Statistik

• eingesetze Spieler: 23
• alle Spiele absolviert: Eric Schwarz, Leon Tannus, Lukas Werner, Max Högler
• bester Torschütze: Max Högler (19)
• wertvollster Spieler: Lukas Werner (13 Vorlagen)
• "unfairster" Spieler: Johannes Liebe (3 gelbe Karten) Johannes, dafür hast du deutlich im Zweikampfverhalten zugelegt. Das ist viel wert. :-)
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