Jung und unbekümmert

Michael Schmidt, 14.08.2008

Was uns nicht umbringt, macht uns nur härter. Mit diesem einer turbulenten Saison 2007/08 geschuldeten Motto gehen die Gebeseer Kicker in ihr achtes Landesklassenspieljahr.

GEBESEE. "Die Mannschaft ist trotz oder gerade wegen des Aderlasses über den Jahreswechsel enger zusammengerückt", blickt Trainer Sven Fröbe auf die schwierige Situation zurück und dankt noch einmal allen, die ihren Beitrag zum vorzeitigen Klassenerhalt leisteten. In Vorbereitung der neuen Saison mussten sich die Verantwortlichen jedoch in Geduld üben, nahmen sich doch viele Akteure eine lange Bedenkzeit, ob sie dem FC 1921 treu bleiben oder nicht. "Dass sich bis auf eine Ausnahme alle anderen für unsere Farben entschieden, zeigt doch, dass die vom Präsidium getroffenen, oft harsch kritisierten Entscheidungen die richtigen waren", stärkt Fröbe seinem Vorstand den Rücken. Jetzt gelte es, den ersten Schritten in eine erfolgreiche Zukunft weitere folgen zu lassen.

Der Grundstein dazu wurde mit der Verpflichtung spielstarker Neuzugänge gelegt. Vor allem der torgefährliche Zakaria Zeudmi hat es den Gebeseern angetan. "Der Junge ist ganz einfach ein Knaller", freute sich Präsident Roland Koch über den im algerischen Oran geborenen Vollblutfußballer. "Der wird so manchem Gegner das Fürchten lehren!" Kostproben seines Könnens lieferte Zeudmi besonders in den ersten Vorbereitungsspielen, was die Vereinsverantwortlichen sofort von einem Platz im Vorderfeld der Staffel träumen ließ. Doch Fröbe war klug genug und relativierte die Zielstellung (5. bis 9. Platz). "Zwar haben sich die Neuen optimal in das Teamgefüge integriert und ist auch die Vorbereitungsphase trotz Urlaubszeit fast optimal verlaufen, doch haben vor allem die Testspiele gezeigt, wo unsere Schwächen liegen", schätzt der Trainer die aktuelle Situation ein. Das spielerische und taktische Potenzial sei zwar vorhanden, doch fehlte es der jungen Truppe an Erfahrungswerten, das vor allem im Defensivbereich. "Wir werden mit Sicherheit einige Spiele klar dominieren und trotzdem verlieren", verweist Fröbe auf die Unbekümmertheit einiger seiner Schützlinge. Dazu sieht er seine Truppe auch körperlich den meisten Konkurrenten unterlegen. Gerade bezüglich des letzte Punktes fällt das verletzungsbedingte Fehlen von Hannes Mosebach zum Saisonstart doppelt ins Gewicht. "Wenn es uns gelänge, noch eine Leitfigur im Mittelfeld, einen Manndecker und einen zusätzlichen Stürmer zu gewinnen, würden wir sicher zur Staffelspitze gehören", schaut Fröbe in die Zukunft. Einzig eine Position bereitet ihm Kopfschmerzen, Schmerzen, die andere Trainer gern in Kauf nehmen würden. Gemeint ist der Platz im Tor. Der ist mit den in etwa gleichstarken Sebastian Arnold und Michael Mähler besetzt. "Wen von beiden ich zur Nummer eins erkläre, entscheide ich erst heute", so Fröbe, der vor der Qual der Wahl steht. Wie hoch beide Torleute vom Team eingeschätzt werden, zeigt die Tatsache, dass beide bei der Wahl des Mannschaftsrates 18 (Mähler) beziehungsweise 17 (Arnold) von 22 Stimmen bekamen. Noch eine mehr verzeichnete Norman Klöppner, der die Kapitänsbinde tragen wird.

Die Generalprobe für das Spiel in Altenburg gelang auf jeden Fall, wurde doch Treffurt als Westvertreter der Landesklasse mit 5:0 bezwungen. Uwe GERICKE

Quelle:TA, Lokalteil Sömmerda, 14.08.2008